„Bringen Sie nie Kuchen zu einer Besprechung mit und schenken Sie keinen Kaffee nach!“ Politikerinnen treffen junge Frauen und diskutieren zum Thema „Mehr Frauen in die Politik“

Gruppenfoto FRIDA 1

Gruppenfoto FRIDA 2

Am 20. Juli war es soweit – 2. Runder Tisch „Demokratie braucht Politikerinnen“: Zehn junge Frauen trafen auf neun Politikerinnen im Bayerischen Landtag. Ihr Thema „Wie schaffen es mehr Frauen in die Politik?“

Die „Beiräte junger Frauen“ sind im Rahmen des Forschungsprojektes FRIDA drei ausgewählten Gleichstellungsbeauftragten in Bayern zugeordnet. „Wir informieren die Gleichstellungsbeauftragten über Themen, die uns wichtig sind, und stoßen Projekte mit dem Ziel an, jungen Frauen den Zugang zu Politik zu erleichtern.“ Genau deshalb waren die jungen Frauen zwischen 16 und 27 auch im Bayerischen Landtag. Sie wollten erfragen, wie ihr Weg und der vieler anderer Frauen in die Politik aussehen könnte.

Hildegund Rüger

Hildegund Rüger und Monika Meier-Pojda

„Wir sind genau die Plattform für den gegenseitigen Austausch“, so begrüßte Hildegund Rüger, Ehrenpräsidentin des BayLFR, die anwesenden Damen und berichtete, wie viele Jahre sie schon dieses dicke Brett bohre. „Erkenntnisse haben wir genug, aber die Ergebnisse lassen auf sich warten. Es geht um die Macht, die Männer ungern abgeben. Aber Jammern ist nicht unser Stil.“

Anschließend erläuterte die Moderatorin und Journalistin Barbara Streidl kurz die wichtigste Spielregel „Wir agieren hier auf Augenhöhe“ und gab die Bühne frei für die Beirätinnen. Nach einem kurzen, aber wirklich nur winzigen Zögern legten die jungen Frauen los.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner
Landtagspräsidentin Ilse Aigner, MdL
Staatsministerin Ulrike Scharf
Staatsministerin Ulrike Scharf, MdL
Katharina Schulze
Katharina Schulze, MdL
Ruth Müller
Ruth Müller, MdL
Gabi Schmidt
Gabi Schmidt, MdL
Eva Lettenbauer
Eva Lettenbauer, MdL
Petra Högl
Petra Högl, MdL
Julika Sandt
Julika Sandt, MdL
Dr. Ute Eiling-Hütig
Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL

Die Politikerinnen stellten sich den Fragen und Bedenken – vom Persönlichen sehr schnell ins Politische:

  • Wie können wir kostenlose „Periodeartikel“ an der Schule durchsetzen?
  • Wie kommt man als Frau in die Politik? Was sind die Fehler? Was sollten wir vermeiden?
  • Ich will mich politisch engagieren, kann mich aber mit keiner Partei identifizieren!
  • Warum braucht es in den Parteien eine Union der Frauen? Ist das nicht eher hinderlich?
  • Woran haben Sie gemerkt, dass Sie tatsächlich Politikerin sind?
  • Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für eine Kandidatur?
  • Welche Möglichkeiten sehen Sie für junge Frauen sich in der Politik einzusetzen?
  • Ich habe Angst mich für höhere Positionen aufstellen zu lassen und dann im Internet zerpflückt zu werden.
  • Was tun Sie, um uns den Weg in die Politik leichter zu machen?

Die Politikerinnen standen Rede und Antwort und waren sich alle – parteiübergreifend – einig: „Wir müssen uns noch viel mehr vernetzen, Verbündete suchen und uns gegenseitig unterstützen.“ Und auch das ein Rat von allen Seiten: „Nie aufgeben“. Gemäß dem Motto AUFSTEHEN, KRONE RÜCKEN, WEITERMACHEN!

Monika Meier-Pojda

Foto von Meier-Pojda, Eiling-Hütig und Scharf

Monika Meier-Pojda, Präsidentin des BayLFR, fasste die Veranstaltung abschließend zusammen: „Die Kommunikation zwischen den Frauengenerationen ist wichtig. Denn die Unterrepräsentanz von Frauen in politischen Ämtern muss endlich effektiv angegangen werden. Im Vergleich zur Debatte um die Führungspositionen in der Wirtschaft und die Notwendigkeit einer Frauenquote verläuft die Diskussion um die Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik immer noch sehr im Windschatten der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Auch in den politischen Gremien brauchen wir die richtige Mischung: halb Frauen – halb Männer. Deshalb müssen wir alles dafür tun, damit sich mehr Frauen in der Politik engagieren.“ Der BayLFR wird weiterhin die Plattform dafür bieten und zwischen den ‚Frauenwelten‘ wandern.“

Meier-Pojda begrüßte den Vorschlag einer Beirätin, diesen Austausch auch mit Politikern zu organisieren. „Der BayLFR ist dabei!

Nach der Sommerpause wird der BayLFR die Statements der Beirätinnen und die Ratschläge der Politikerinnen gesondert veröffentlichen.