Der Weltfrauentag 2023
– ein Tag der Solidarität!
Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten. Und er will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.
Am Internationalen Weltfrauentag können wir Frauen in den westlichen Demokratien die vielen Errungenschaften der letzten 100 Jahre feiern, während Millionen von Frauen in anderen Ländern dieser Welt Unterdrückung und massive Menschrechtsverletzungen erleben.
Die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal bringt es auf den Punkt:
„Ich weiß aus Erfahrung, dass wir den Internationalen Frauentag nach wie vor brauchen! Denn Gleichberechtigung ist noch immer nicht selbstverständlich.“
Die in Deutschland geborene Autorin mit kurdisch-jesidischen Wurzeln engagiert sich vor allem für die Frauen des Nahen und Mittleren Ostens.
„Freiheit ist nicht westlich und nicht östlich – sie ist universell, mit diesem Slogan gingen bereits die Frauen Irans auf die Straße, kurz nachdem Ayatollah Khomeini 1979 an die Macht kam und die ersten Gesetze erlassen wurden, die Frauen in ihren Rechten einschränkten. Heute, 44 Jahre später, hat sich an der Wahrheit des Satzes nichts geändert. Ich setze mich mit meiner Arbeit für fundamentale Rechte für Frauen und Männer in Afghanistan, Iran und Irak ein. Dabei geht es gar nicht darum, etwas zu erzwingen was nicht da ist. Jesidische Frauen, die den IS-Terror überlebt haben und sich ein neues Leben aufbauen, sagen mir immer wieder: ‚Wir wollen nicht, dass ihr uns rettet. Räumt uns nur die Steine aus dem Weg, den Rest machen wir selbst.‘ Das zeigen mir auch die Gespräche mit den wunderbaren Frauen, mit denen ich mit Natalie Amiri für die Recherche zu unserem gemeinsamen Buch ‚Die mutigen Frauen Irans‘ sprechen durfte, das dieser Tage erscheint. Im Iran müssen junge Frauen und Mädchen jetzt Angst haben in die Schule zu gehen, weil sie dort vergiftet werden. In Afghanistan herrscht ein Berufs- und Schulverbot für Frauen und Mädchen.
Wir haben – leider – immer noch verdammt viel zu tun!“
„Wir leben in einem freien Land und haben die Möglichkeit unsere Anliegen zum Ausdruck zu bringen, ohne befürchten zu müssen geschlagen, verhaftet oder sogar getötet zu werden wie Mahsa Amini. Sie ist dafür eingetreten, so leben zu können, wie sie es wollte, als junge Frau, die selbst bestimmen kann, ob sie ein Kopftuch trägt oder nicht. Ich bin davon überzeugt, dass Freiheitsrechte von Frauen global zu vertreten sind und nicht bei uns an der Landesgrenze enden. Seien wir eine Stimme – viele Stimmen können es großmachen. Erheben wir gemeinsam die Stimme, um unsere Geschlossenheit mit den mutigen Frauen auf der ganzen Welt zum Ausdruck zu bringen.
Der 8. März 2023 ist ein Tag der weiblichen Solidarität“, so Monika Meier-Pojda, Präsidentin des Bayerischen Landesfrauenrates.